Waldkindi

„Wenn Ihr Kind aus dem Kindergarten kommt und erzählt, heute haben wir nur gespielt, dann hat es wahrscheinlich sehr viel gelernt.“ (Zoltán Kodaly, ungarischer Komponist)

Der Waldkindergarten Weilheim ist im Jahr 2000 aus einer Elterninitiative entstanden. Er startete im Mai 2001 mit 11 Kindern und 2 Erzieherinnen auf einem Wiesengrundstück am Waldrand, welches die Gemeinde Weilheim a. d. Teck gepachtet hat. Es befindet sich etwas außerhalb Weilheims Richtung Gruibingen, am Fuße der Schwäbischen Alb.

Wir betreuen bis zu 20 Kinder im Alter ab 3 Jahren bis zur Schulreife.
Unsere Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag, 7.45-13.45 Uhr
Die Kindergartengebühren betragen €135 pro Monat für das erste und € 115 für jedes weitere Kind im Kindergarten.

Ferien sind über Weihnachten bis Dreikönig, eine Woche in den Pfingsferien und zwei Wochen in den Sommerferien. Einzelne Schließtage, z.B. Brückentage, pädagogische Tage oder für Fortbildungen werden frühzeitig bekannt gegeben.

In seltenen Fällen kann es passieren, dass es bei extremen Witterungsverhältnissen wie zum Beispiel Sturm, Gewitter etc, es zu Kürzungen der regulären Öffnungszeit kommt. Das Bürgerhaus in Weilheim kann in solchen Situationen auch als Ausweichort angeboten werden.

Unser Wald

Der Wald ist ein Spielplatz für die Sinne und ein riesengroßer Bewegungsraum, in dem für Kinder alles möglich ist. Für eine gesunde seelische und körperliche Entwicklung brauchen Kinder vielfältige Sinneserfahrungen. Die Natur bietet optimale Bedingungen, mit allen Sinnen zu erleben. Kinder finden hier unterschiedlichste Materialien für ihr Spiel. Durch das Spielen im Wald und auf Wiesen, nehmen Kinder eine Vielzahl an Gerüchen, Geräuschen, Beschaffenheit, wahr. Sie  verbinden sich mit allem Lebenden und erleben sich so als Teil der Natur.

Beim täglichen Spielen in der Natur, hat für Kinder alles einen Sinn: durch Pfützen hüpfen, in der Erde matschen, über eine Wiese rollen, Steine und Stöcke sammeln, Insekten und Käfer entdecken, auf Bäume und Sträucher klettern, einen Baumstumpf aushöhlen, ein Lager bauen, Feuer machen. Sie begegnen der Natur in ihrer Urform, dem Original. Sie erleben die Natur in ihrer Wirklichkeit. Die Kinder spielen an kraftvollen Orten, unter und auf Bäumen, am Bach, an Hecken, auf Wiesen, in der Erde, in der Nähe eines Feuers. Die Kräfte die dabei wirken, stärken die Kinder innerlich und äußerlich.

„Es gibt kein Spielmaterial, bei dem das Kind mehr ins Spiel versinken kann, als beim Spiel  mit einfachen und belebten Naturmaterialien. Es sind die einzigen Materialien, die einer  ständigen Umgestaltung fähig sind. Die Seele des Kindes wird reich, wenn sie sich im Spiel mit Gräsern, Blumen, Erde, Moos, Steinen, Ästen, Wasser, Blättern, Holz, Sand und Tieren vertraut machen kann. Naturmaterialien besitzen Beständigkeit und sind dennoch immer im Werden, Verändern, Vergehen und im Neubeginn. Naturmaterialien sind die Haut und das Kleid des Erdenleibs.“ Rudolf Hettich

Unser Bild vom Kind

Ein Kind kommt mit einer unantastbaren Individualität und eigenen Anlagen zu uns auf die Welt. Wir Erwachsenen ermöglichen dem Kind vielfältige Erfahrungen zu machen und respektieren seine Persönlichkeit.

Wir geben jedem Kind das was es gerade braucht um sich in seinem eigenen Tempo entwickeln zu können. Wichtig ist uns dem Kind dabei zu helfen, vom noch sehr auf sich selbst bezogenen zum Gemeinsamen zu finden.

Im Kindergartenalter braucht das Kind verschiedenste Sinneserfahrungen um sich mit der Welt zu verbinden. Die Natur bietet hierfür die idealen Voraussetzungen. Nur wenn ein Kind sich sicher und verstanden fühlt, kann es ins Spiel eintauchen. Wir gehen mit den Kindern eine feste Bindung ein, die ihnen Sicherheit und Vertrauen gibt. Sie fühlen sich dadurch gesehen und spüren dass sie wertvoll für die Gemeinschaft sind.

Werteerziehung

Die Kinder lernen im Elternhaus unterschiedliche Werte und Regeln kennen. Mit diesem „Vorwissen“ kommen sie in den Kindergarten um bei uns in der Gruppe weitere Werte kennenzulernen und bekanntes zu festigen. Uns sind alle Kinder willkommen unabhängig von ihrer Herkunft, Religion und Hautfarbe.

Wir sehen uns als Teil der uns umgebenden Natur und leben in und mit ihr. Deshalb zerstören wir sie nicht mutwillig und nehmen Rücksicht auf alles was Lebt. Dabei unterscheiden wir jedoch zwischen Spiel und mutwilligem zerstören. So kann es nötig sein Blätter im Spiel zu verwenden und diese von einem Baum abzuzupfen. Sind wir im Wald unterwegs ist es uns eine Freude mit den Kindern gemeinsam über „Kleinigkeiten“ zu staunen und uns daran zu erfreuen. Die Natur erleben wir jeden Tag als ein Wunder und wir glauben dass die Kinder ihren Wald als etwas so schönes Positives erleben, dass Sie sie auch als Erwachsene für schützenswert erachten.

Um bei den Kindern den Sinn für Schönes zu wecken achten wir auf eine harmonische Gestaltung des Bauwagens, wir legen Wert auf gesundheitlich unbedenkliche Naturmaterialien z.B. Bienenwachskreide, Bienenwachsknete usw. Unsere Feste bereiten wir mit sehr viel Liebe vor, es werden Fasching, Ostern, Ernte-Dank, Advent und Weihnachten gemeinsam mit den Kindern vorbereitet und gefeiert.

Wir unterstützen die Kinder so, dass sie sich selbst helfen können. Schaffen sie etwas nicht alleine sind wir für sie da. Die Kinder helfen sich gegenseitig und zeigen ein großes Maß an Achtsamkeit den anderen gegenüber.

Hygiene

Wir achten darauf, dass die Kinder wettergerecht angezogen sind, bewährt hat sich Kleidung in mehreren Schichten, festes Schuhwerk und eine Kopfbedeckung. Ein gesundes Vesper, genügend zu trinken sowie eine Bürste für die Hände gehören in den Rucksack. Über unserem Holzofen im Bauwagen haben wir die Möglichkeit nasse Handschuhe und andere Kleidungsstücke zu trocknen. Es ist Wechselkleidung in verschiedensten Größen im Bauwagen vorhanden, die wir wenn die Kinder sie benötigen benutzen.

Ein Handy mit Notrufnummern, Erstehilfematerial sind immer dabei. Unser „Klorucksack“ ist mit Einmalhandschuhen, Feuchttüchern und einer Schaufel ausgestattet. So kann die Notdurft im Wald vergraben werden. Am Bauwagen haben wir eine Komposttoilette sowie einen Platz zum Pipimachen.

Vor dem Essen waschen wir gemeinsam mit den Kindern unsere Hände und reiben sie dann mit einem pflegenden Öl ein. Das tut Körper und Seele gleichermaßen gut.

Die Eltern

Alle Familien des Waldkindergartens sind als Mitglieder des Trägervereins verantwortlich für sämtliche Aufgaben und Tätigkeiten die rund um den Kindergarten anfallen. Die Elternarbeit ist deswegen ein wesentliches Element des Waldkindergartens und seines Vereins. Eine aktive und vielfältige Mitgestaltung der Eltern ist nicht nur ein Ersatz für einen andernfalls höheren finanziellen Beitrag, sondern hat gegenüber den Kindern auch eine Vorbildfunktion für ein verantwortliches und nachhaltiges Handeln. So wird der Bauwagen wöchentlich im Wechsel von den Eltern geputzt, das Kindergartengelände jährlich von allen Eltern gepflegt und instandgesetzt. Ausserdem übernimmt jede Familie mindestens ein  Amt ( z. B. Wäschedienst, Vorstandsarbeit, Bauamt, Pressearbeit und vieles mehr) und arbeitet aktiv an Festen wie Städtlesfest und Adventsmarkt mit. Der Besuch von Elternabenden ist selbstverständlich und auch die Mithilfe wo immer es erforderlich ist.